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Bewertet in Deutschland am 18. Oktober 2024
Einfache Netzwerk-Kabeltester - oder nennen wir sie besser "Durchgangsprüfer" - gibt es schon für wenige Euros. Allerdings ist der damit zu erlangende Kenntnisgewinn doch sehr beschränkt. Auf der anderen Seite kann man problemlos auch die 100fache Summe, die für dieses Gerätes aufgerufen wird, für einen professionellen Kabel-Zertifizierer ausgeben. Zu sagen, der VXSCAN NF-8209S liegt da irgendwo dazwischen, trifft es natürlich nicht ganz. Dennoch hebt sich das Set, bestehend aus einem Anzeigegerät - im Handbuch auch "Emitter" genannt - und einem Prüfpiepser (laut Handbuch der "Receiver") schon sehr deutlich von den ganz billigen Leitungsprüfern ab.Das beginnt beim Funktionsumfang. Das Geräte zeigt am Display nicht nur Durchgang sondern auch die Belegung an beiden Enden an. So lassen sich Crosslinkkabel identifizieren, Kabelbrüche an einzelnen Adern finden oder feststellen, ob vier oder vielleicht nur zwei Adernpaare aufgelegt sind. Des weiteren lässt sich prüfen ob PoE anliegt, wie lange eine (offene) Leitung ist, sowie die Möglichkeit, an einen aktiven Gegenpol (z.B. Switch oder Netzwerkkarte) die Link-LED blinken zu lassen. In dieser Einstellung zeigt das Gerät zudem den Verbindungsmodus (z.B. 1000 MBit/s Full Duplex) an. Was der sog. "QC-Test" denn genau bewertet, bleibt im Dunklen. Er soll wohl fehlerhafte Adern identifizieren. Darüber wie er das macht, schweigt das Handbuch.Der Receiver - oder Piepser - dient zum einen als Gegenpol für die Durchgangsprüfung, ermöglicht es aber vor allem, mit dem Nippel an der Oberseite Kabel aufzuspüren, die am anderen Ende vom Kabeltester mit einem Signal belegt werden. Hier stehen zwei Modis zur Auswahl: Digital und Analog. Entsprechend der Wahl des Signals am Kabeltester muss auch der Piepser eingestellt werden. Mit einem Drehregler, der auch als Ein/Aus-Schalter fungiert, lässt sich die Empfindlichkeit einstellen. Im digitalen Modus lässt sich ein Leiter sehr trennscharf identifizieren, im analogen Modus hingegen, lässt sich recht schnell bestimmen, ob sich die gesuchte Leitung in einem größeren Kabelpaket befindet.Als Zusatzgimmick verfügt der Piepser über eine Taschenlampenfunktion und die Möglichkeit mit der NCV-Einstellung spannungführende Kabel zu finden.Kabeltester und Piepser verfügen über einen 1400 mAh (Herstellerangabe) Lithium-Akku, der sich per USB-C (Kabel USB-A auf USB-C mitgeliefert) laden lässt. Für alles zusammen gibt es eine kleine Nylon-Stofftasche.So weit so gut. Allerdings hat das Gerät auch ein paar Macken. Zunächst zeigte das Gerät an meinem Netgear GS108E-Switch im Port-Flash-Modus hartnäckig nur 100 satt der korrekten 1000 MBit/s an. Zudem nervt es etwas, dass man für fast jeden Modus eine andere der drei RJ-45-Buchsen wählen muss. Das sorgt immer wieder für Verwunderung über das Messergebnis, bis man realisiert, dass man eine andere Buchse hätte wählen müssen. Der Piepser zeigt den Batteriestand nur über eine LED (rot oder grün) an und das mehrsprachige Handbuch ist sehr rudimentär gehalten. Genauere Beschreibungen über die verschiedenen Funktionen sind ihm nicht zu entnehmen. Schließlich stört mich am meisten, dass im Einstellungsmenü unter "Version" eine Software-Beta-Versionen angezeigt wird, nirgendwo aber ein Hinweis zu finden ist, ob und wie eine neuere Version aufgespielt werden kann. Auch eine längere Recherche in den Weiten den WWW blieb erfolglos.Fazit: Das Bundle VXSACN NF-8209S kann weit mehr, als ganz billige Kabeltester und nicht recht viel weniger, als weitaus teurere Geräte. Wie der NF-8209S zu seinen Ergebnissen kommt, bleibt zwar weitgehend im Dunklen, bis auf die falsch erkannte Verbindungsgeschwindigkeit waren die Ergebnisse meiner Test plausibel. Die Handhabung ist etwas gewöhnungsbedürftig und das Handbuch dürfte gerne etwas ausführlicher und erhellender ausfallen. Ob das Gerät, das ich kostenlos über das Amazon-Vine-Programm erhalten habe, bei seiner Auslieferung immer noch mit Hard- und Software-Version V0.2 bzw. V0.6 beim Endkunden ankommt, bleibt abzuwarten. Ein Hinweis ob und wie man die Firmware später updaten kann, wäre wünschenswert.positiv:+ Umfangreiche Kabeltestfunktionen+ PoE-Test+ Kabelsucher+ Akkubetriebnegativ:- Handhabung lädt zu Fehlern ein- falsches Ergebnis bei der Verbindungsgeschwindigkeit- dünnes Handbuch- kein Hinweis auf Firmwareupdates
Torsten Horlbeck
Bewertet in Deutschland am 17. Oktober 2024
Der Netzwerktester schließt eine Lücke zwischen den einfachen PIN-Testern und den hochwertigen LAN-Testern mit dem gelben Gehäuse. Die Verpackung ist ansprechend, das mitgelieferte Softcase praktisch. Der Lieferumfang besteht aus dem Basisgerät, dem Remote-Gerät, Testkabeln und einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung.Ich habe das Gerät ausführlich und nach Praxisgesichtspunkten getestet. Eigentlich müsste man die Rezension in drei Teile splitten, nämlich in Gehäuse/Ergonomie, Funktionalität und Preis-Leistungsverhältnis. Bei ersterem schneidet dass Gerät eher schlecht, bei zweiterem sehr gut und beim dritten im Mittelfeld ab.Die Bedienungsanleitung beschreibt die wesentlichen Testfunktionen, geht aber nicht weiter auf den Hintergund und mögliche Artefakte der Tests ein. Auch gibt es Programmpunkte, die einfach nicht beschrieben werden (z.B. den Punkt "Cont Calib" unter "Settings"). Das Menü ist (für den Netzwerker) relativ selbsterklärend, wobei die Navigation sehr gewöhnungsbedürftig ist: Dass man z.B. zum Blättern nach oben/unten die Tasten rechts/links verwenden muss, ruft regelrechte kognitive Dissonanzen hervor.Das Aussehen der beiden Gehäuse ist nicht wirklich schick. Auch die Displaygröße und der Kontrast könnten besser sein. Sehr schlecht ist die weiße seitliche Beschriftung der RJ45/RJ11-Anschlüsse. Nicht nur, dass sie an einer Seite auf dem Kopf steht. Sondern man kann sie mit dem Finger einfach abwischen. Was ich auch als eher ungünstig empfinde ist, dass man für verschiedene Tests verschiedene Buchsen des Testgeräts verwenden muss. Und die Displayabdeckung hat seitliche Macken und besteht aus billiger und dünner Plastikfolie.Andere Testgeräte dieser mittleren Preisklasse haben oft Defizite bei bestimmten Funktionen, so z.B. bei der genauen Längenbestimmung, der PoE-Detektion oder der Flash-Funktion bei noname-Routern. Hier kann ich dem getesteten Gerät bescheinigen, dass ich keine dieser Defizite entdecken konnte. Ich gehe die Kernfunktionen hier kurz einmal durch:PoE: Alle PoE-Geräte einschließlich einfachen Injektoren wurden (vom Spannungswert und der Pinbelegung) korrekt erkannt.Flash: Die Flash-Funktion (Blinken des betreffenden Ports am Switch) funktionierte an allen getesteten Switches, von Noname über HP/Aruba bis Zyxel. Die Blinkfrequenz könnte aus meiner Sicht eher etwas schneller sein. Angenehmerweise zeigt das Gerät dann auch die gefundene Link-Architektur und die ausgehandelte Übertragungsrate an. Bei einem Switch mit Autonegotiate hat das Gerät allerdings bei jeder Messung eine andere Geschwindigkeit ausgehandelt.QC: Hier wird ein Kabel offen angeschlossen, um Vorhandensein/Qualität der Quetschverbindung pro PIN zu testen. Es wird jeweils nur ein Kreuz oder ein Häckchen angezeigt, d.h. das Entscheidungkriterium, ab wann die Crimpung als "ok" gilt, bleibt unklar. Aber für einen groben Anschlusstest ist es ausreichend.CONT: Hier muss eine Seite des Kabels in die Basisstation und die andere Seite in das Remote-Gerät. Das Display zeigt grafisch die Lage der Einzeladern an. Im Idealfall 1:1 durchverbunden, man erkennt auf den ersten Blick PIN-Kurzschlüsse, PIN-Defekte, PIN-Kreuzungen oder Komplettunterbrechungen.Length: Hier muss das Kabel wiederum einseitig offen angeschlossen werden. Es wir die Kabellänge pro Adernpaar angezeigt. Damit ist nicht nur die Länge der Gesamtstecke auswertbar, sondern man sieht (durch anweichende Länegnwerte) mögliche Kabelbrüche innerhalb der Adern. Kbel, die kürzer als 2 Meter sind, werden nicht erkannt. Hier erfolgt entweder die Meldung "2" oder "Cable open".Scan: Diese Funktion dient zum Ausfindigmachen von Kabeln innerhalb einer strukturierten Verkabelung. Mit dem Basisgerät wird ein Signal auf die Leitung gelegt, welches man mit dem Remote-Gerät detektieren kann. Dabei kann man zwischen digitalen und analogen Modus wechseln - der Digitalmodus ist etwas störärmer, der Analogmodus etwas lesitungsfähiger (aber eben auch von Störsignalen überlagert). Etwas sperrig ist, dass man die Einstellung digital/analog jeweils an beiden Geräten umstellen muss, da man sonst gar nichts empfängt.NCV-Test, Taschenlampe: Diese Funktionen stehen am Remote-Gerät zur Verfügung. Nice to have, aber nicht unbedingt eine Kernfunktion.Fazit: Am Netzwerktester habe ich funktional nichts auszusetzen. Für ein 81 EUR-Gerät hätte man freilich das Gehäuse etwas weniger billig und die Firmware etwas ergonomischer gestalten können. Daher vergebe ich vier von fünf Sternen.
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