JW
Bewertet in Deutschland am 25. März 2022
Dieses „Kistchen“ hat nichts mit Hifi oder High End zu tun. Die Kanaltrennung war absolut unzureichend, dazu im 60db MC Betrieb wirklich mit einem miesen Rauschabstand. Auch optisch wirkt die Tubebox irgendwie billig - ich habe noch kein ordentliches Hifi Gerät mit solch einem merkwürdigen matt-gräulich-silbernen Farbton gesehen. Will man das mickrige 18V Netzteil aufrüsten, muss man zur Power Box greifen die nochmal mit 499€ zu Buche schlägt. In der 1000€ Klasse gibt es dann weitaus überzeugendere Geräte.
Kai Wendel
Bewertet in Deutschland am 5. Februar 2017
Preislich liegt die Tube Box DS2 am oberen Ende des von Pro Ject angebotenen Phono-Geräteparks. Schielt man auf den Markt, dann tummeln sich da viele chinesische Anbieter, die mit DYI- und manchmal dubiosen Billigheimern haussieren gehen oder etablierte Hersteller, die mit Ihren Präziosen schnell das high endigen Segment bedienen. Insofern ist die kleine österreichisch-tschechische Box eine super Vernunftslösung. Für einen moderaten Einsatz bekommt man eine mit zwei Röhren bestückte, ultraflexible, sauber verarbeitete Doppelmono-Phono-Box, die höchstens beim Design Streitgespräche provozieren kann. Die Front versprüht viel 80er-Charme, die zwei aus dem Gehäuse ragenden seht mal, hier sind wir Röhren wären besser im Inneren aufgehoben. Aber was soll es.Der Vinyl- und Plattendreherfan darf sich auf jeden Fall auf jede Menge Einstellmöglichkeiten freuen, um den kleinen Pre vor allem an seine MC-Abnehmerbedürfnisse anzupassen. Eingangswiderstand und Verstärkung – alles im Angebot. Wer ein MM-Pickup betreibt, kann mit der Eingangs-Kapazität herumprobieren. Der Subsonic-Filter ist aus meiner Sicht ein netter Gimmik. Für mich sind all diese Möglichkeiten nicht so wichtig, da ich einen Übertrager verwende und mir ein Standard MM-Eingang reicht. Dem Experimentierdrang ist da aber noch kein Ende gesetzt, auf der Rückseite ist genügend Platz für alle erdenklichen Kabelexperimente, von der Standardstrippe bis zum High End Gartenschlauch kann man alles anklemmen. Da gibt es andere Geräte, da geht es zwischen den Cinchbuchsen so eng zu, dass man gerade mal 08-15 Beipackstrippen verwenden kann. Auch die Stromversorgung kann aufgerüstet werden. Das Steckernetzteil kann man durch eine Powerbox ersetzten (Preis 400 – 500 Euro). Spezialkabel sind im gleichen Atemzug auch noch bestellbar. Ein bisschen sauer stösst mir diese Box auf, denn sie kann eine komplette Pro Ject Kette mit Energie versorgen. Wer nur den Phono-Pre kauft und Wert auf die Stromversorgung legt, schiesst mit der Powerbox schnell finanziell über das Ziel hinaus. Ob es Sinn macht, mit Röhren zu experimentieren, kann ich nicht sagen, da ich aus Garantiegründen darauf verzichtet habe.Klanglich ist die Box aber auch ohne „Tuning“ eine feine, neutrale Sache. Sie lässt eine ordentliche Bühne vor dem Hörer entstehen, übertreibt nicht mit Glanz und Gloria, kehrt aber auch keine Details unter den Teppich. Ich bin mir sicher, dass so manche bedeutend teurere Phonovorstufe im Vergleich nur ein Klangpatt erreichen kann oder gar das Nachsehen hat.Unterm Strich eine dicke Empfehlung an jene, die in allen Belangen auf absolute Nummer sicher gehen wollen.Aber wie es manchmal so ist, der Bessere ist des Guten Feind, deshalb habe ich mich für ein anderes, klanglich etwas besseres Gerät ohne viel Einstellspielereien entschieden. An dieser Stelle noch ein dickes Lob an die Firma Williamthakker, die super schnell geliefert und auch die Rücknahme absolut problemlos abgewickelt hat.