Ursprünglich auf "Informationstour" zum Thema SlowCooker stieß ich auf den InstantPot IP-DUO60.Ein Glücksfall wie mir scheint, denn offensichtlich besitzt dieses Gerät im deutschsprachigen Raum nicht annähernd den Bekanntheitsgrad wie in den USA bzw. UK - was wirklich schade ist.Die Produktbeschreibung machte mich schnell neugierig, versprach Sie doch ein wahres Wundergerät. Also genau das was jemand wie ich braucht! Ich gehöre nämlich zur Sorte derer, denen üblicherweise sogar noch das Nudelwasser anbrennt...Kochen frustet mich im Regelfall, da grundsätzlich irgendetwas anbrennt, überkocht, überquillt, in der Küche herumspritzt, stinkt, zischt oder auf irgendwelche anderen, abenteuerlichen Arten Ärger macht.Zudem habe ich keinen Nerv, ewig am Herd zu stehen, und zu kontrollieren ob alles seinen korrekten Gang geht.Sprich: Ich bin rein kochtechnisch unbegabt und ungeduldig, esse aber sehr gern und möchte mich ausgewogen und vielseitig ernähren. Soviel zum Setting und meiner Erwartungshaltung.Die positiven Bewertungen auf amazon.co.uk und amazon.com sowie diverse Produktvideos haben mich dann spontan dazu bewogen, das Gerät zu bestellen - auch wenn der Preis erst mal schmerzte.Geliefert wurde ein sorgfältig verpacktes Gerät, die Verpackung selbst enthält den InstantPot, Netzkabel, Zubehörteile und Anleitungen in Englisch. Verpackungsmüll fällt faktisch nicht an, da keine unnötigen Plastikbeutel oder Füllstoffe verwendet werden.Der InstantPot wirkt äußerst hochwertig und solide.Der Deckel ist aus Metal und robustem Kunststoff hergestellt, liegt gut in der Hand, das Ablassventil sitzt locker, wirkt aber nicht billig. Der Dichtungsring ist leicht ein- und auszubauen, die Schutzvorrichtung des Ablassventiles lässt sich einfach entfernen und reinigen. Die Beschriftungen sind klar und eindeutig.Das Unterteil überzeugt durch ein angenehmes, wertiges Gewicht und robuste Verarbeitung. Die Kombination aus Edelstahl und schwarzem Kunststoff macht eine gute Figur, das Bedienpanel ist gut ablesbar, wirkt wertig und ist auch ordentlich und sauber in die Bedienkonsole eingepasst. (Kleine aber wichtige Details, die ein gutes Produkt auszeichnen). Das Innere des Topfes ist sehr aufgeräumt, das Heizelement verbirgt sich hinter einer grauen Abdeckung.Der Kochtopf selbst ist aus Edelstahl, mit Messkala und Sandwichboden, leicht zu reinigen, liegt gut in der Hand und sitzt sauber und fest im Gerät wenn er eingesetzt wird.An Zubehör ist ein kleines Innengitter für den Topf enthalten (um z.B. Gläschen dort abzustellen), eine Suppenkelle, ein Reislöffel sowie ein Messbecher. Löffel und Messbecher sind aus Kunststoff, wirken aber robust und sind frei von unangenehmen Gerüchen oder ähnlichem. Vor allem die Suppenkelle ist aufgrund ihre relativ kurzen Handgriffes ein praktisches Utensil um im Topf zu hantieren.Das Aufsetzen des Deckels sowie das Ver- und Entriegeln desselbigen wird vom Topf - sofern am Strom angeschlossen - mit kurzen Pieptönen quittiert. So kann man sicher sein, dass alles sitzt.Das Bedienpanel ist gut ablesbar, intuitiv und aufgeräumt, die Touch-Tasten haben einen klaren Druckpunkt und reagieren präzise. Der Start eines Programmes erfolgt ca. 10 Sekunden nach dem letzten Tastendruck und wird von einem Piepsignal begleitet. Ebenfalls erfolgt ein Signal bei Programmende, die Programme selbst können jederzeit abgebrochen werden.Sowohl das englische als auch das deutsche Handbuch sind leicht verständlich, klar gegliedert und mit hilfreichen Illustrationen versehen. Praktisch: Sogar eine kurze Anleitung für einen Funktionstest ist gegeben. Dieses ist tatsächlich zu empfehlen und recht aufschlussreich. Man sieht, wie das Gerät funktioniert, lernt die benötigte Aufwärmzeit kennen, kann verfolgen wie das Gerät aufheizt, langsam Dampf aus dem Ablassregler austritt, daraufhin selbiger selbstständig schließt und kurz danach der nötige Druck erreicht ist und das Programm beginnt (was sich in der herunterzählenden Zeitanzeige bemerkbar macht). Zudem gewöhnt man sich an die Bediengeräusche des Gerätes (leises, wärmebedingtes Knacken). Dampf tritt lediglich während des Aufwärmens aus, sobald der Dampfablassregler sich geschlossen hat, ist kein Dampfaustritt und somit auch kein Zischen o.ä. zu vernehmen. Positiv ist zu vermerken, dass das Gerät sehr zügig aufheizt und seine Temperatur nach wenigen Minuten erreicht - und zudem das Essen im Topf sogar ohne Warmhaltefunktion scheinbar ewig warm bleibt.Nach erfolgtem Unboxing und dem Testlauf habe ich dann als erstes Naturreis gekocht. Welch ein Erlebnis! Das mag ein wenig pathetisch klingen, aber mal ehrlich: Kein Dreck, keine Stärkeflecken auf dem Herd, kein anbrennen. Für mich ist das ein Grund zu feiern. Das Ergebnis war vollkommen in Ordnung, nur nächstes Mal werde ich die Garzeit noch ein wenig verlängern damit der Reis weicher wird. Der Topf war anschließend super schnell gereinigt, der Deckel selbst sogar noch vollkommen sauber, das langsame Abdampfen ging mithilfe eines nassen Handtuches auf dem Deckel recht zügig. Top!Als zweites habe ich das sizilianische Gemüsepotpourri aus dem beiliegenden Rezeptheft ausprobiert. Hier wird vor dem Druckgaren die Sauté-Funktion des Gerätes benützt, was ebenfalls problemlos klappt. Ich würde allerdings nicht mehr unbedingt die höchste Heizstufe für das Anbräunen verwenden, ich denke die Mittlere tut es hier auch. Anschließend wurden alle Zutaten unter Dampf gegart. Als es im Topf zu kochen begann, rechnete ich schon mit dem Schlimmsten - verkohltes oder angebranntes und was weiß ich noch alles... Aber mitnichten: Nach dem Programmende und dem Schnellabdampfen des Gerätes (Wahnsinn was da an Dampf rauskommt, ich habe ca. zwei Minuten gewartet bis endlich die Luft raus war) kam die positive Überraschung: Nichts war angebrannt, nichts verkocht, alles sah super lecker aus, die Kartoffeln waren perfekt gegart, geschmeckt hat es absolut klasse. Das Essen blieb sogar im herausgenommenen Innentopf dank des Sandwichbodens noch eine ganze Weile schön heiß. Ich bin absolut begeistert, denn mit meinen bisherigen Küchenutensilien hätte ich nicht mal daran gedacht, derartiges zu kochen...Demnächst werde ich wohl die Zubereitung von Fleisch ausprobieren und meinen Kochhorizont erweitern.Es dürfte also in angemessener Zeit mit einer Erweiterung/Aktualisierung meiner Rezension zu rechnen sein.Bisheriges Fazit: Ein tolles Gerät, das einem viel Arbeit und Ärger erspart, seinen Job gut macht und den Beweis erbringt, dass Kochen auch mit zwei linken Händen echt Spaß machen kann.Klare Kaufempfehlung!Update 15.03.2015:Ich habe zwischenzeitlich weitere von InstantPot veröffentlichte Rezepte ausprobiert:Die Kartoffel-Sellerie-Suppe ist sehr zu empfehlen. Die Zutaten werden nach und nach auf Saute angebraten, danach der Deckel verschlossen und alles unter Dampf gegart. Am Schluss nach belieben pürieren - fertig ist eine leicht zuzubereitende, gesundes Mahlzeit!Zu finden unter dem Begriff "Comforting Potatoe Soup in under 30 minutes"Sehr zu empfehlen ist auch das italienische Risotto mit Huhn. Geflügel und Zwiebel im Programm Saute anbraten, anschließend den ganzen Rest dazugeben und das Programm Rice ablaufen lassen - fertig. Der Risottoreis wird absolut perfekt, das Gericht ist sehr lecker und macht kaum Arbeit.Zu finden unter "Chicken and Pancetta Risotto with black pepper and lemon" - hier ist sogar ein kurzes Video mit dabei.Ebenfalls zu empfehlen ist auch die "Super Easy Chunky Chicken and Veggie Soup". Diese kann nach belieben variiert werden und abgesehen vom Schneiden der Zutaten ist NICHTS weiter zu tun - ideal für faule und/oder beschäftigte Hobbyköche :)Zu guter Letzt habe ich gestern den "Beer Potato Fish" ausprobiert. Ich war zuerst etwas skeptisch, vor allem die Tatsache eine Ladung Bier über den Fisch zu kippen (frisches Filet, in meinem Falle habe ich Seewolf verwendet) mutete doch etwas befremdlich an. Letztlich war das Resultat aber sehr lecker und bekömmlich. Ich habe hierbei das Programm "Bean/Chilli" verwendet und das Ventil auf "Sealing" gestellt, das wird im Rezept nicht ganz klar geschrieben. Erfahreneren Köchen wie mir würde ich jedoch empfehlen, das Rezept noch ein wenig "aufzupeppen" - hier könnte noch ein kleiner Höhepunkt eingebaut werden.Ausstehend ist derzeit noch der Versuch einen kompletten Rinderbraten (im Rezeptbuch enthalten) zuzubereiten.Ich gebe dem Instant Pot nach wie vor 5 Sterne und kann dieses Gerät uneingeschränkt weiter empfehlen!

Vorweg gesagt koche ich sehr gerne und probiere auch öfter mal neue Rezepte aus. Gerne stehe ich auch selbst in der Küche und kümmere mich um komplexere Gerichte.Daher war ich von der Anschaffung eines Instant Pot vorher nicht wirklich überzeugt. Wir (meine Frau und ich) einigten uns aber trotzdem auf die Anschaffung eines solchen Gerätes wohl wissend, dass es im Zweifelsfall wieder retourniert werden könnte.Die Anschaffung wurde bewusst noch pünktlich vor Beginn der Krauterntezeit erledigt. Kurz nach dem Kauf des Instant Pots fuhren wir nach Dithmarschen und brachten rund 20kg Weiß-, Rot- und Spitzkohl mit zurück. Damit sollte sich der Instant Pot gleich einmal bewähren.Und ich muss sagen, dass mir dieses Gerät gleich einiges an Arbeit und Zeit abgenommen hatte. Man darf keine Wunderdinge erwarten, Kraut hobeln und würzen muss man immer noch selbst aber wenn die Zutaten einmal in den Topf geschichtet worden sind kocht das Kraut alleine vor sich hin. Das lästige Umrühren entfällt, die Zeitersparnis pro Kochvorgang ist dank des Druckkochens enorm (im Vergleich zum Kochen mit einem konventionellen Topf) und geschmacklich stelle ich überhaupt keinen Unterscheid fest.Die einzige Einschränkung die ich feststellen musste war, dass die Menge, die gleichzeitig gekocht werden kann geringer ist als beim herkömmlichen Verfahren mit dem normalen Kochtopf, da die Volumenreduzierung beim Zerfallen des Kochguts nicht durch das Nachlegen von neuem Kochgut kompensiert werden kann. Schliesslich kann man nicht alle paar Minuten den Druck ablassen um neues Kraut nachzulegen.Stopft man zu viel Kochgut in den Instant Pot so führt dies dazu, dass eine Überhitzung angezeigt wird. Mir passierte das zwei Mal und es musste dann wieder Kraut aus dem Pot entnommen werden.Als nächstes stand die Fertigung eines meiner Lieblingsgerichte an: Linsen. Auch hier wurden einfach die Zutaten in den Topf gegeben. Die Linsen wurden vorher nicht eingeweicht, aber ausreichend Wasser hinzu gefügt. Auch hier war das Ergebnis super, nach 30 Minuten war alles durch und selbst das Bauchfleisch schön weich.Selbiges bei ungarischen Gulasch: hier wurden allerdings Zwiebeln und das Fleisch vor dem Dampfdruckkochen noch mit der Sautierfunktion angebraten und anschliessend dann die restlichen Zutaten beigegeben. Deckel drauf, 30 Minuten kochen und alles war perfekt.Gut finde ich, dass die Gerichte nach dem Zubereiten warm gehalten werden. Natürlich ist auch ein sofortiges Abschalten möglich, wobei aufgrund der guten Isolierung des Topfes die Wärme aber immer noch lange erhalten bleibt.Zukünftig muss ich noch ein wenig mit exotischeren Gerichten experimentieren. Ein Rezeptheft ist beigelegt bzw. im Internet frei erhältlich. Darin hatte ich bis jetzt nur das ligurische Huhn zubereitet, was allerdings bei meiner Familie nicht ganz so gut ankam. Ob dies an den Gewürzen lag oder eher an der Tatsache, dass die Haut nicht knusprig war: ich weiß es nicht.Generell zeigt sich hier meines Erachtens ein Nachteil des Instant Pots: komplexere Gerichte können damit nicht gut zubereitet werden. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Linsen alleine gehen gut, Linsen mit Spätzle natürlich nicht. Der Instant Pot ist also nichts als eine Kochhilfe, die einen Teil des Kochens selbsttätig übernimmt. Bei mehreren Gängen pro Mahlzeit muss der Koch dann doch wieder an den Herd.Und an dieser Stelle kann ich sagen, dass der Instant Pot für mich dann doch ein hilfreicher Gehilfe bei meinem Hobby "Kochen" ist, schliesslich gibt es immer noch genug Dinge, um die ich mich beim Kochen selber kümmern muss und weshalb ich trotz des Instant Pots nicht um mein Kochvergnügen gebracht werde. Ich kann mich vielmehr auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und daran habe ich natürlich weiterhin meinen Spaß.